Denken ist Widerstand.
Der Combat gegen die Banalität findet nicht auf der Straße statt, sondern im Kopf.
Combat Banality beginnt in dem Moment, in dem Du nicht mitdenkst, sondern selbst denkst.
In dem Moment, in dem Du innehältst, Dich erinnerst und nicht automatisch reagierst.
Wer sich dem Banalen nicht beugen will, braucht Urteilskraft, Verwurzelung und Sinn.
Widerstand bedeutet hier:
Denken wollen aus philosophischer Neugier.
Mit Freude das Offensichtliche in Frage stellen. Die Lücken hören. Das gegenteilige Narrativ denken, um freier im Denken und Urteilen zu werden.
Du musst nicht viel tun, um mitzumachen.
Nur bereit sein, Dir selbst beim Denken und Fühlen wiederholt zuzuhören.
‚Wyder‘ ist mein Vorschlag einer Form, mit der Du Dich in Dir rückversichern kannst, was für Dich Halt und Sinn gibt als Person. Sie erfolgt immer wieder und gibt uns Kraft zum Widerstehen. ‚Wyder‘ steht für die Praxis des wiederholten und widerständigen Denkens:
WiederDenken und WiderDenken = ‚WyderDenken‘ !
‚WyderDenken‘ ist ein Denk-Werkzeug gegen das Mitlaufen und eine Haltung gegen den Reflex und ein Übungsweg zurück zum freien neugierigen Urteilen in dem lauten Geräusch der Welt: Schritt für Schritt.
„Die Wahrheit ist der Glanz der Wirklichkeit.“
Du trittst innerlich zurück. Nicht aus Schwäche, sondern um in Dir Halt zu finden.
Du fragst: Was trägt mich? Was ist für mich nicht nur heute, sondern grundsätzlich wahr?
Du erinnerst Dich an Deine Werte, Erfahrungen, Deine Orte und Deine Dir wichtigen Menschen, sowie an Dein Maß.
Verwurzelung ist für Simone Weil nicht bloß ein soziales oder psychologisches Bedürfnis. Verwurzelung ist eine epistemische Notwendigkeit:
Ohne feste Verbindung zum Wirklichen verliert der Mensch nach Simone Weil die Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden.
Simone Weil nennt Wahrheit den „Glanz der Wirklichkeit“. Diese zeigt sich nur dort, wo der Mensch sich der Realität unverstellt zuwendet. Entwurzelung aber macht anfällig für Ideologien, weil sie den inneren Maßstab zerstört. Wer entwurzelt ist, orientiert sich nicht an der Wahrheit, sondern an Macht, Meinung oder Angst.
Wyder knüpft hier an:
Es ist eine Technik der Rückverbindung. Ich erinnere mich an das, was für mich wahr ist.
Nicht, weil ich Recht habe, sondern weil ich Halt habe.
Darin liegt die Kraft, Nein zu sagen.
Philosophischer Resonanzraum:
Weil, Simone: Die Verwurzelung. Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten dem Menschen gegenüber. Zürich: diaphanes.
„Denken heißt: mit sich selbst sprechen.“
Du beginnst, Dich selbst zu befragen, ohne Eile und ohne äußere Zielvorgabe.
Du stellst Dir die Frage: Was passiert hier gerade? Wie beurteile ich das?
Du prüfst, was Du vor Dir selbst in Zukunft rechtfertigen kannst, wenn Du Dich erinnern wirst.
Urteilskraft entsteht bei Arendt durch Denken, Handeln und Erinnerung.
Denken ist kein spontanes Urteil, sondern hat eine reflektierte Verortung. Es wird getragen vom inneren Dialog (Zwei-in-Einem) und von der Fähigkeit, andere Perspektiven mitzudenken.
Arendt beruft sich auf Kants Idee der erweiterten Denkungsart:
Das Denken im Zwiegespräch mit sich selbst ist für Arendt Voraussetzung des Urteilens. Dies Denken ermöglicht, in Abwesenheit der Anderen deren Perspektiven zu antizipieren und so zur politischen Urteilskraft zu gelangen.
In der Erinnerung an die eigenen Handlungen und der Rechtfertigung dieser vor sich selbst, verortet sich der Mensch als Person.
Wyder heißt hier:
Ich halte inne, denke mit mir selbst. Ich durchdringe, was auf mich einwirkt, im Licht des Gemeinsamen mit anderen Menschen. Ich prüfe, was ich vor mir selbst zukünftig rechtfertigen könnte.
Urteilen wird damit zu einer Form meines Widerstands.
Philosophischer Resonanzraum:
Arendt, Hannah: Vom Leben des Geistes. Denken / Wollen. München: Piper.
Arendt, Hannah: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik. München: Piper.
Arendt, Hannah: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. München: Piper.
Arendt, Hannah: Vita activa oder Vom tätigen Leben. München: Piper.
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.“
Du triffst keine automatische Entscheidung.
Du lässt den Raum offen, bis du spürst, was Sinn ergibt.
Nicht was nützt. Nicht was erwartet wird. Sondern was für Dich Bedeutung hat.
Frankl zeigt, dass der Mensch selbst unter extremen Bedingungen fähig bleibt, Sinn zu finden. Diese Sinnorientierung ist die tiefste Form innerer Freiheit.
Entscheidend ist dabei der Raum zwischen Reiz und Reaktion: Wer innehält, kann wählen, wie er antwortet.
Frankls Logotherapie macht deutlich: Der Mensch ist kein Opfer seiner Umstände.
Er ist zur Selbstdistanzierung und Selbsttranszendenz fähig:
Er kann sich über den Moment hinaus auf etwas Höheres beziehen.
Wyder übernimmt diesen Raum:
Ich reagiere nicht sofort.
Ich frage nach dem Sinn. In dieser Frage liegt der Wendepunkt:
Ich werde nicht getrieben, ich gewinne Richtung.
Philosophischer Resonanzraum:
Frankl, Viktor E.: …trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. München: dtv.
Die WyderToolbox ist ein Vorschlag kognitiver Formen.
Sie hilft, Gedanken zu sortieren, Entscheidungen vorzubereiten und den eigenen Maßstab nicht zu verlieren.
Die Tools unterstützen Dich dabei, drängende Impulse einzuordnen, Überforderung früh zu erkennen und innere Klarheit zu behalten.
Jedes Werkzeug hat eine eigene Funktion. Manche schaffen Abstand, andere verankern Dich im Moment. Einige greifen sofort, andere wirken über Zeit.
Die Toolbox ist kein System, sondern ein Baukasten im Wachstum.
Du nimmst, was Du brauchst. Und lässt, was nicht passt.
Diese Tools sind keine Werkzeuge der Selbstoptimierung. Kein Zeitmanagementsystem, kein Fokus-Training, kein mentaler Frühstart um fünf Uhr morgens oder sonst irgendetwas, das Dich äußerlich unter Druck setzt.
Du musst für die Tools nichts an Dir verbessern. Nichts trainieren. Keine 15 Minuten Disziplin aufbringen, während andere Serien schauen. Kein neues besseres Ich erschaffen.
Du bist okay, so wie Du bist.
Diese Toolbox will Dich nicht verändern, sondern Dir Dich zurückgeben, was Dir gehört:
Deine Urteilskraft, Deine Richtung, Deine innere Führung, statt dem zu folgen, was Dich im Hamsterrad dahinzieht, den Ansprüchen anderer zu genügen.
Hier die WyderTools, die mit der Zeit entstehen und wachsen.
Raus aus dem Gedankenkreisel.
Was Dich ablenkt, benennst Du kurz und legst es in Deine Gedankenschale ab.
Nicht alles braucht Dich sofort. Du musst es auch nicht notieren, um eine weiter ToDo-Liste zu haben. Ist es wichtig, fällt es Dir wieder später ein.
Lass es los, lege es gedanklich ab in Deine Gedankenschale.
Bleibe gedanklich fokusiert bei dem, was Du tust.
Das ist in Ordnung so, Du darfst das.
Dein innerer Resonanzraum
In Dich gehen.
Mit Dir alleine denken.
Nicht mitdenken, sondern für Dich vor Dir selbst urteilen.
Denken als Schutz vor Banalität.
Ruhen, nicht weiterdenken. Fühlen.
Ja, Du darfst in die Luft oder Kaffeetasse staren. Du musst keine Meditationstechnik lernen.
Stell Dir einen Ort vor, der Dich in entspannte Stimmung versetzt, Du musst nicht denken, nur fühlen, warte einen Moment in gedanklicher Ruhe, fühle, erhole Dich vom allgemeinen Rauschen in Deinem Kopf.
Kein Newsfeed, kein Gedanken-Feed. Ruhe, vielleicht in einer einsamen Bucht am Meer bei Windstille.
Nur Du. Nur Sein. Warten.
Bewege Dich.
Ohne Vorgaben, ohne Schritte und Figuren, die Du lernen musst.
Du tanzt nicht, um Dich zu optimieren, sondern um Dich zu spüren.
Du tanzt frei, weil Du nicht folgen musst, sondern Dich führen darfst und kannst.
Weil Du nicht leisten musst, sondern da bist.
Weil Du nicht getrieben bist, sondern Dich bewegst.
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